VW präsentiert den ID.3 an der IAA Frankfurt

Nachdem Volkswagen schon seit einer gefühlten Ewigkeit kräftig die Werbetrommel für den ID.3 rührte, präsentierten die Wolfsburger nun gestern, am Vorabend der Internationalen Automobil-Austellung (IAA) in Frankfurt, den ID.3. Mit dem ersten Modell aus der ID Reihe startet Volkswagen in eine neue, emissionsfreie Ära.

Der VW ID.3 ist ein kompakter, fünfsitziger Elektrowagen (Bild: Volkswagen)
Der VW ID.3 ist ein kompakter, fünfsitziger Elektrowagen (Bild: Volkswagen)

ID.3 mit 3 verschiedenen Akkugrössen

Der Fünftürer entspricht von den Aussenabmessungen einem VW Golf, durch die kurzen Überhänge und den damit längeren Radstand als beim Golf soll er aber im Innenraum die Abmessungen eines Passats bieten.

Den ID.3 gibt es mit drei Ausführungen verschiedenen Akkugrössen und Reichweiten:


ID.3 Pure mit 45 kWh Akku und 330 km Reichweite
ID.3 Pro mit 58 kWh Akku und 420 km Reichweite
ID.3 Pro S mit 77 kWh Akku und 550 km Reichweite

Bei den Reichweiten handelt es sich um Norm-Reichweiten gemäss dem neuen WLTP-Standard.

Hinterradantrieb

ID.3 mit kompakten Überhängen und langer Radstand (Bild: Volkswagen)
ID.3 mit kompakten Überhängen und langer Radstand (Bild: Volkswagen)

Der Antrieb erfolgt über die Hinterachse, was fahrdynamisch sicher ein schlauer Zug ist.

 

Denn schon in der mittleren Pro Ausführung mit 58 kWh Akku hat der Motor eine Leistung von 150 kW, was etwa 201 PS entspricht. In Kombination mit einem Drehmoment von 310 Nm ist das genug, um bei einem über die Frontachse angetriebenen Elektroauto die Reifen gerade beim Start an die Traktionsgrenze zu bringen.

 

Traditionell wird ein Hinterradantrieb (Stichwort Heckschleuder) gerade im Winter bei Schnee mit mangelhafter Traktion verbunden. Schon Tesla hat aber 2012 mit dem Model S gezeigt, dass dies nicht so sein muss. Denn wie auch Tesla platziert VW den Akku zwischen die beiden Achsen. Daraus entsteht ein sehr ausgewogenes Gewichtsverhältnis und ein tiefer Schwerpunkt, mit dem man auch im Winter bei Schnee auf der Strasse besser vorankommt, als man es den klassischen Hecktrieblern mit Verbrennungsmotor kennt.

Cockpit und Innenraum

Cockpit des ID.3 mit dem mittig angeordneten Touchscreen (Bild: Volkswagen)
Cockpit des ID.3 mit dem mittig angeordneten Touchscreen (Bild: Volkswagen)

Im Innenraum des ID.3 gibt es zwei Bildschirme. Das Instrumentendisplay hinter dem Lenkrad sowie ein 10 Zoll Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts.

 

Wie schon Tesla mit dem Model 3 verfolgt auch VW mit dem ID.3 die Strategie, dass weniger Knöpfe mehr sind. So gibt's abgesehen von Fensterhebern und Tasten für Spiegeleinstellung und den Notblinker praktisch keine Knöpfe im Cockpit, von denjenigen auf dem Multifunktionslenkrad mal abgesehen. Optional bietet VW für den ID.3 auch ein Head-Up Display an, welches die wichtigsten Informationen auf die Frontscheibe projiziert.

Aufladen

Der ID.3 bietet standardmässig eine Schnellladeleistung von 50 kW, die jedoch optional auf 100 kW erweitert werden kann. Die Variante Pro S soll sogar mit einer Leistung von 125 kW geladen werden können. Das AC-Laden Zuhause oder im Büro kann die Basisversion mit 7.2 kW und die Pro S Version mit 11 kW geladen werden.

Preis und Marktstart

In der Basisversion soll der ID.3 weniger als 30'000 Euro kosten, die limitierte Sonderedition ID.3 1ST mit der 59 kWh Batterie startet bei knapp 40'000 Euro. Die definitiven Preise für die Schweiz resp. für die verschiedenen Versionen des ID.3 sind aktuell noch nicht veröffentlicht.

 

Die Produktion soll im November im VW-Werk in Zwickau starten, wobei mit den ersten Auslieferungen im Laufe des Frühlings/Sommer 2020 gerechnet werden kann.

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