Hybrid-Fahrzeuge

Hybrid-Fahrzeug - Vorteile und Nachteile

Ein Hybrid-Fahrzeug ist ein Auto, das sowohl einen Verbrennungsmotor sowie einen Elektromotor besitzt. Die beiden verschiedenen Antriebssysteme werden so eingesetzt, dass sie einander optimal ergänzen und dadurch beispielsweise der Kraftstoffverbrauch sinkt. Das bekannteste Hybridfahrzeug ist sicherlich der Toyota Prius.

 

Innerhalb der Hybrid-Familie gibt es wiederum verschiedene technische Ansätze. Dieser Artikel konzentriert sich auf die sogenannten Plug-In Hybride. Im Gegensatz zu den anderen Hybrid-Arten kann beim Plug-In die Batterie nicht nur durch den Verbrennungsmotor, sondern auch durch Einstecken "Plug-In" direkt am Stromnetz aufgeladen werden. Der Trend und die Verkaufszahlen der letzten Jahre gehen eindeutig hin zu den Plug-In Hybriden, weshalb die anderen Arten hier nicht weiter behandelt werden.

 

ElektroautoCoach meint:

Bei Plug-In Hybridfahrzeugen handelt es sich um einen (schlechten) Kompromiss zwischen zwei völlig unterschiedlichen Ansätzen und daher um eine evolutionäre Sackgasse im Autobau. In einigen Jahren wird diese Übergangslösung wohl kein grosses Thema mehr sein. In der Zwischenzeit sichern sich Hersteller und Garagisten mit dem Plug-In Hybrid ihre Pfründe. Raten Sie mal auf wessen Kosten…?

 

Plug-In Hybride

Plug-In Hybride haben im Vergleich zu den anderen Hybridarten die grösste Batterie. Diese ermöglicht dem Plug-In Hybrid, Strecken bis ca. 50 km rein elektrisch zu fahren, beispielsweise in der Stadt oder auf dem Arbeitsweg. Wenn die Batterie dann leer sein sollte, fährt man einfach mit dem Verbrennungsmotor weiter.

 

Als Tüpfelchen auf dem i versprechen die Hersteller CO2 Werte von deutlich unter 100g/km ebenso wie äusserst bescheidene Benzinverbräuche. So viel zur Theorie. In der Praxis ergibt sich, wie meistens bei allzu vollmundigen Versprechungen, ein leicht anderes Bild, wie der nebenstehende Verbrauchstest des Audi A3 e-tron zeigen.

 

Während in der Werbung die Plug-In Hybride gerne als das Beste von zwei Welten angepriesen werden, müssen im echten Leben folgende Nachteile in Kauf genommen werden:

 

Nachteile

  • Ungenügende E-Reichweite durch geringe Batteriekapazität.
  • Hoher Treibstoffverbrauch, sobald E-Reichweite überschritten ist.
  • Hohes Fahrzeuggewicht mit komplexer Technik und tendenziell höheren Wartungskosten als herkömmliche Verbrenner, ganz zu schweigen von wartungsarmen Elektrofahrzeugen.
  • Eingeschränktes Platzangebot im Kofferraum und teilweise auch in der zweiten Sitzreihe aufgrund der beiden Antriebsarten.
  • Beim Einsatz als elektrisches Pendlerfahrzeug ist ein regelmässiges Aufladen morgens und abends erforderlich, da Batterien zu klein dimensioniert sind, um beide Wege rein elektrisch fahren zu können.

Plug-In Hybride haben allerdings auch drei grosse "Vorteile", wobei Sie als Fahrer eigentlich nur vom ersten "Vorteil" profitieren:

 

Vorteile

  • Hybridfahrzeuge bieten eine grosse Autonomie, da sie nicht auf eine Ladeinfrastruktur angewiesen sind, sondern bei Bedarf mit Benzin weiterfahren können. Allerdings können Sie auch mit einem reinen Elektroauto locker und bequem durch halb Europa reisen. Mehr dazu auf unserer Seite Langstrecke.
  • Sie sind auf dem Papier (und leider nur dort!) sehr verbrauchsarm und glänzen mit sensationellen CO2-Werten. So kann der Importeur den durchschnittlichen CO2-Wert seiner Flotte bequem senken und entgeht allfälligen Strafzahlungen, die bei Überschreitung der geforderten CO2-Werte fällig würden. Greenwashing at its finest.
  • Die komplexe Technik und die damit notwendigen Wartungsarbeiten sichern dem Garagisten auch in der Zukunft eine regelmässige Einnahmequelle. Ein reines Elektroauto ist sehr wartungsarm (und günstig...) und für den Garagisten somit nicht so spannend wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Verbrauchstest Audi A3 Sportback e-tron

Ende 2015 führte der TCS einen Vergleichstest von vier Plug-In Hybriden durch. Exemplarisch hier die Werte des Audi A3 Sportback e-tron.

 

Dieser besitzt ein 1.4l TFSI-Benzinmotor und verfügt über einen Elektromotor sowie eine Batterie mit 8.8 kWh Kapazität. Eine Leistung von 110 kW (150 PS) und eine Beschleunigung von 0-100 km/h innert 7.6 Sekunden versprechen ein sportliches Fahren, trotz eines Leergewichts von 1615 kg.

 

Als rein elektrische Reichweite gibt Audi 50 km an, theoretisch also genug für die durchschnittliche tägliche Fahrleistung von Herr und Frau Schweizer.

 

Die vom TCS ermittelte Elektro-Reichweite betrug 40 km bei einer Temperatur von 20°C, bei 0°C sogar nur noch 19 km. Die kürzere Reichweite bei tiefen Temperaturen hängt mit dem Stromverbrauch der Heizung zusammen und ist ein bekanntes Phänomen bei Elektrofahrzeugen. Bei reinen Elektrofahrzeugen ist die Reichweiten-Einbusse jedoch deutlich geringer als bei diesem Hybrid A3.

 

19 km Elektro-Reichweite wird zudem für viele Pendler höchstens für einen Arbeitsweg reichen. Auf der Arbeit angekommen, muss das Fahrzeug daher wieder aufgeladen werden, sonst wird das nix mit der elektrischen Heimfahrt.

 

Wenn die Batterie mal leer gefahren ist, fällt der Benzinverbrauch aufgrund des relativ hohen Gewichts (300kg mehr als ein herkömmlicher A3 Sportback mit 1.2l TFSI-Motor) dann umso höher aus. Der vom TCS ermittelte Verbrauch im hybriden Betrieb (benzinäquivalent) betrug bei 20°C 6.3l/100 km und bei 0°C 8.2l/100 km.


ElektroautoCoach empfiehlt:

Falls Sie Ihren Garagisten finanziell unterstützen möchten, dann ist der Kauf eines Plug-In Hybrids sicher eine gute Sache. Sollten Sie hingegen an einem Fahrzeug mit tiefen laufenden Kosten interessiert sein, mit dem Sie auch im Alltag und nicht nur auf dem Papier möglichst umweltbewusst unterwegs sein können, entscheiden Sie sich besser für ein reines Elektroauto.

Unserer Erfahrung nach bereuen die wenigsten Leute den Umstieg auf ein Elektroauto. Ganz im Gegenteil.
Sehen Sie dazu auch unsere 10 guten Gründe für ein Elektroauto.