Brennstoffzellenfahrzeuge

 

Brennstoffzellenfahrzeuge gelten bei manchen als vielversprechende Technologie der Zukunft, welche einem Batterieelektrofahrzeug überlegen ist.

 

ElektroautoCoach meint:

Brennstoffzellenfahrzeuge werden sich nicht auf breiter Basis etablieren können. Zu aufwendig und zu kompliziert die Technik, bei gleichzeitig zu wenig Vorteilen. Lesen Sie hier die Hintergründe.

 

Wirkungsweise

Brennstoffzellenfahrzeuge sind Elektroautos, die ihre Energie nicht primär in einer Batterie, sondern in Form von Wasserstoff mitführen. Der Wasserstoff wird dabei in gasförmigem Zustand, auf mehrere hundert Bar komprimiert, in einem Drucktank gelagert. Während dem Fahren wird der Wasserstoff in der Brennstoffzelle (fuel cell) in elektrische Energie umgewandelt, wobei aus dem Auspuff statt Abgasen nur Wasserdampf rauskommt. Da die Brennstoffzelle allein aber schlecht mit Lastwechseln umgehen kann, für eine starke Beschleunigung zu wenig Energie liefert und auch keine Rekuperation ermöglicht, wird zusätzlich noch eine Batterie benötigt. Die Brennstoffzelle lädt diese im Betrieb auf und arbeitet so quasi als "Range Extender".

 

Ein Vorteil

Das interessante am Wasserstoffantrieb ist, dass man ein solches Elektroauto an einer Wasserstoff-Tankstelle innert wenigen Minuten volltanken kann. Damit hat es sich aber leider auch schon, was die Vorteile dieser Technologie betrifft.

 

Ein weiterer Vorteil, nämlich derjenige der besseren Reichweite, ist aufgrund der fortgeschrittenen Batterietechnologie schon keiner mehr. Denn zwischenzeitlich bieten auch Batterieelektrofahrzeuge wie das Tesla Model S Reichweiten von über 500 km.

 

Viele Nachteile

Demgegenüber stehen einige gewichtige Nachteile. So ist ein Batterieelektrofahrzeug etwa 2-3x effizienter als ein Elektrofahrzeug mit Wasserstoff, es kommt also mit derselben Energiemenge 2-3x so weit. Dies hat primär mit der energieintensiven Produktion von Wasserstoff sowie dem schlechten Wirkungsgrad der Brennstoffzelle zu tun.

 

Die Erstellung der erforderlichen Tankinfrastruktur kommt zudem seit Jahren nicht richtig vom Fleck, da die Kosten für eine Wasserstoff-Tankstelle sehr hoch sind. Aktuell gibt es in der Schweiz zwei öffentliche Wasserstofftankstellen, eine in Fällanden im Kanton Zürich und eine im aargauischen Hunzenschwil. Zudem ist es mit Wasserstoff-Tankstellen alleine noch nicht getan, es braucht zusätzlich auch noch die Infrastruktur für die Wasserstoff-Herstellung (z.B. durch Elektrolyse) sowie den Transport.

 

"Incredibly Dumb"

Es gibt also berechtigte Zweifel, ob sich der Wasserstoff-Antrieb für PKWs im grossen Stil durchsetzen wird. Elon Musk, Visionär und Chef von Tesla bezeichnet deshalb die "Fuel Cells" nicht gerade sehr schmeichelhaft als "Fool Cells" und die Idee, Wasserstoff als Energieträger in PKWs zu verwenden, als "incredibly dumb", da es extrem aufwendig und ineffizient sei.